Geschichte der Ahrensburger VHS: Ellen und Erwin Grützner

Die ersten Jahre der VHS Ahrensburg sind geprägt durch Erwin Grützner. Ihm zur Seite stand seine Frau Ellen, die ihn bei der Arbeit für die VHS unterstützte. In einem Artikel des Ahrensburger Wochenblatt aus dem Jahre 2010 wird dies so geschildert:

"AHRENSBURG. Die Entwicklung der Schlossstadt ruht seit jeher auf den Schultern engagierter Menschen. Eine von ihnen war Ellen Grützner. Die Stadträtin setzte sich jahrzehntelang für Ahrensburg ein. Vor allem aber hat sie - zusammen mit ihrem Ehemann Edwin - die Volkshochschule geprägt. Ellen Grützner wurde 1901 in Hamburg geboren. Hier genoss sie eine sehr gute Ausbildung, nach der sie eine Arbeitsstelle in Frankfurt am Main fand. Dort lernte sie ihren späteren Ehemann Heiner Schön kennen. Der kam erst 1920 aus der Kriegsgefangenschaft zurück, woraufhin die beiden heirateten. Drei Jahre später wurde ein Sohn, zwei weitere Jahre darauf eine Tochter geboren. Doch als die Kinder zwei und vier Jahre alt waren, starb der Familienvater an den Folgen seiner Kriegsverletzungen. Ellen Schön besorgte sich einen Arbeitsplatz bei einer Frankfurter Zeitung. In ihre Wohnung nahm sie einen Untermieter auf, um Geld zu sparen.

1934 kauften ihre Eltern ein Grundstück in Ahrensburg. Am Rehm bauten sie ein Doppelhaus. Die eine Hälfte bezogen sie selbst, in die andere zog die Tochter mit den Enkelkindern. Zunächst arbeitete Ellen Schön beim Sozialamt der Ahrensburger Gemeindeverwaltung, später beim Hamburger Sozialamt. Nach Kriegsende traf -sie ihren Untermieter wieder. Edwin Grützner hatte nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft Arbeit als technischer Betriebsleiter auf Sylt gefunden. 1947 heirateten die beiden und zwei Jahre später folgte Grützner seiner Frau nach Ahrensburg. Hier engagierte Ellen Grützner sich bereits politisch. 1946 war sie zusammen mit Kurt Fischer, Kurt Nonne und Dr. Erika Keck von der SPD für die Gemeindevertretung aufgestellt worden. Nachdem sie nun nicht mehr zwischen Westerland und Ahrensburg pendeln musste und ihre Kinder erwachsen waren, hatte sie noch mehr Zeit, um sich für die Stadt zu engagieren, die ihre Heimat geworden war.

In dieser war 1947 eine Volkshochschule gegründet worden, die ein Jahr später wieder geschlossen wurde. Edwin Grützner, der früher selbst Kurse an der Akademie für Arbeit in Frankfurt besucht hatte, setzte sich zusammen mit Dr. Heinrich Sievers, dem Leiter der Stormarnschule, für eine Wiederbelebung der Volkshochschule ein. Zunächst übernahm Dr. Sievers dessen ehrenamtliche Leitung, über gab diese aber schnell an Edwin Grützner. Bis 1967 sollte der die VHS unbezahlt aufbauen und leiten. Unersetzbar war dabei Ehefrau Ellen, die Edwin Grützner gern als "meine linke und meine rechte Hand" bezeichnete. Sämtliche Schreibarbeiten, die Kassenabrechnung und die Buchführung lagen in ihren Händen. Dem Ehepaar war es immer wichtig, allen Ahrensburgern Bildung zu vermitteln. Besonderes Augenmerk legten die beiden auf demokratische Grundwerte. So boten sie in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften berufsfördernde Kurse an, unternahmen Studienreisen ins Ausland und vieles mehr. 1975 erlitt Ellen Grützner einen leichten Schlaganfall. Von diesem sollte sie sich nie wieder erholen. Sie kränkelte und verstarb 1975 im Alter von 74 Jahren. Ehemann Edwin wurde 95 Jahre alt. Er starb 2002 in Bad Oldesloe. (mc)"

 

 

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