Interkultureller
Gesprächskreis |
D 10202 |
Hans Peter Weiß |
Mi., 03.02.2010 19:45 - ca. 21:30 h Haus der VHS keine Gebühr Moderation: Hans Peter Weiß Der Interkulturelle Gesprächskreis Ahrensburg ist ein nicht institutionelles Gesprächsforum zur Information und für den Gedankenaustausch über Ereignisse, die das Zusammenleben der Menschen in der Vielfalt der Traditionen und Kulturen weltweit und bei uns hier berühren. Als Forum für eine kultur- und parteiübergreifende politische Bildungsarbeit, die an die Stelle von Konfrontation den Dialog und das Verstehenwollen anderer Traditionen und Meinungen setzt, steht der Kreis auch bei kontroversen Auseinandersetzungen für eine vorurteilsfreie Begegnung und für eine demokratische Gesprächskultur. Dabei spielen ethnische, kulturelle, religiöse, soziale oder politische Unterschiede keine trennende Rolle. |
Volkshochschule
Ahrensburg
Interkultureller
Gesprächskreis Stormarn
Melanie Friedeberg wurde im März 1938 als Kind eines jüdischen Vaters und einer christlichen Mutter in Berlin geboren. Die „Mischehe“ der Eltern schützte die Eltern und das Kind nicht gegen Diskriminierung und Benachteiligungen, trotzdem konnten sie überleben. Früh aus ihrer Wohnung ausgewiesen lebte die Familie lange Zeit in der Rosenstraße, und Melanies Mutter gehörte zu den Frauen der Rosenstraße, über deren Mut Margarethe von Trotta 2003 den Film „Rosenstraße“ drehte. Melanie Friedeberg hat die Ereignisse 1943 als Fünfjährige unmittelbar erlebt und ist damit eine Zeitzeugin für die Recherchen zum Film. Bei den Bombardierungen Berlins gegen Ende des Krieges wurde die Mutter mit dem Kind verschüttet, während der Vater sich um eine kranke Familienangehörige kümmerte. Nach 1945 lebte die Familie in Ost-Berlin, bis sie wie viele andere jüdische Familien 1953 in Folge des Nachkriegsantisemitismus in der Ostzone und späteren DDR 1953 emigrierte und nach Hamburg kam. Die Erinnerungen von Frau Friedeberg umfassen also zwei Phasen der deutschen Geschichte, die in ihrem Zusammenhang bisher in der Öffentlichkeit kaum beachtet worden sind, die aber das Leben des heranwachsenden Kindes tief und schmerzlich geprägt haben. Die Kindheit und erste Jugend, die den Bericht von Frau Friedeberg umfassen, enden mit dem Tod des Vaters kurz nach der Emigration, als Melanie gerade 16 Jahre alt war. Melanie Friedebergs Erinnerungen durchzieht die Erfahrung eines Kindes, das selbst ohne Schuld ist und das die Ereignisse zunächst kaum verstehen kann, zu deren Opfer es durch die Schuld fremder Menschen wurde. Was bedeutet das für die Generationen, die heute leben? Das Gespräch mit Frau Friedeberg ist
Die Gespräche finden jeweils um 19:45 Uhr im Haus
der VHS Ahrensburg, Bahnhofstraße 24, Raum 5 statt.
Interkultureller Gesprächskreis Stormarn an der Volkshochschule Ahrensburg |