Frauen
im Islam
May
Schawich aus Syrien berichtet über das vielschichtige Bild
von
Frauen in islamischen Gesellschaften
Mit dem Beginn der Herbstarbeit an der Volkshochschule finden auch die Gesprächsabende des Interkulturellen Gesprächskreises wieder statt. Sie beginnen am Mittwoch, dem 03. September 2003 um 19,30 Uhr im Haus der VHS in der Bahnhofstraße 24 mit dem Gespräch über Frauen im Islam und dem Leben islamischer Frauen in Deutschland. Frau May
Schawich aus Syrien, die seit vielen Jahren als Islamin und in der
Verbundenheit mit ihrer syrischen Kultur in Deutschland lebt, wird in einem
einführenden Referat über das Selbstverständnis, die Rollen und die Bilder
der Frauen im öffentlichen und nichtöffentlichen Leben in den verschiedenen
Ländern bzw. Gesellschaften sprechen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei
auch dem Leben so wie dem Bild
von islamischen Frauen in Deutschland. Für viele Deutsche ist das Bild von
Frauen aus dem islamischen Kulturkreis vielschichtig und eine
unvoreingenommene Begegnung ist oft weder für Deutsche noch für die
betroffenen Frauen leicht. Die Probleme zeigen sich besonders in der
sogenannten „Kopftuchfrage“, die zu sehr unterschiedlichen Urteilen und
Verhaltensweisen beiträgt. Frau Schawich wird viele der offenen Fragen
ansprechen; das weitere Gespräch kann dann zu einer Klärung und Vertiefung führen,
die auch die Begegnung über die kulturellen Unterschiede hinweg erleichtern.
Alle Mitbürgerinnen und Mitbürger sind wieder herzlich eingeladen an diesem
Gespräch teilzunehmen. Der Interkulturelle Gesprächskreis wendet sich an
alle, die unabhängig von ihrer ethnischen, kulturellen, religiösen oder
sozialen Herkunft an einer lebendigen Begegnung und an einem von Verständnis
geprägten Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher kultureller
Lebensformen interessiert sind. Der Gesprächskreis wird von Hans Peter Weiß
moderiert.
Großes
Interesse an Islam-Thema
„Frauen
im Islam“ hierum ging es beim ersten interkulturellen Gesprächsabend nach
den Sommerferien. Das Thema fand ein außerordentlich großes Interesse und
das Gespräch war von fundierten Kenntnissen und Erfahrungen der ca. 34
anwesenden Teilnehmer/-innen geprägt. Frau
May Schawich aus Syrien berichtete zunächst über die Aussagen des Koran, die
deutlich die Stellung der Frauen gegen eine von Männern dominierte
Gesellschaft schützen. Sie erläuterte, dass die vielfach wahrnehmbaren
Konflikte nicht auf den Koran zurückgeführt werden können, sondern viele
andere historische, kulturelle oder soziologische Gründe haben. Heute ist die
Stellung der Frauen wie in den westlichen Gesellschaften oft von säkularen
Lebensformen beeinflusst, berichtete die Referentin, denen in einzelnen Ländern
Tendenzen fundamentalistischer Gruppen gegenüber stehen, die sich mit den
Aussagen des Korans nicht in Einklang bringen lassen. Die
sehr lebhafte und zugleich sachliche Diskussion, die sehr viele Aspekte des
Themas umfasste, konnte die vielen Fragen verständlicher Weise nicht erschöpfend
behandeln. So gibt es noch zu vielerlei Gesichtspunkten Diskussionsbedarf, der
den Interkulturellen Gesprächskreis weiter beschäftigen wird. Klares
Einvernehmen herrschte im Gespräch über die Notwendigkeit der Toleranz gegenüber
muslimischen Frauen und gegen jede Art von Vorurteilen und Diskriminierung, für
die es in Deutschland keinerlei Begründung gibt. |
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